Das umstrittene Hilfsmittel?!
Inwieweit dürfen digitale Hilfsmittel zur Unterrichtsvorbereitung oder in schriftlichen Ersatzklausuren verwendet werden und welche möglichen Risiken gibt es im Umgang mit der künstlichen Intelligenz? Dieser Bericht fasst die wichtigsten Fragen rund um die künstliche Intelligenz und Chat GPT zusammen.
Was ist unter der künstlichen Intelligenz zu verstehen?
Laut dem europäischen Parlament habe die künstliche Intelligenz (KI) die Fähigkeit, wie ein Mensch, logisch zu denken, eigenständig zu lernen, Zusammenhänge zu planen und kreativ zu sein. Dadurch würde die KI die Eigenschaften des Menschen nachahmen. Weiterhin fungiere die KI als Hilfestellung, um technische Mittel zu unterstützen, die Umwelt zu erkennen, zu verarbeiten und zu speichern.
In welchen Bereichen wird die künstliche Intelligenz eingesetzt?
Nach Angaben des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werde die künstliche Intelligenz in den Bereichen von Sprache, wie Sprachverständnis, Textverständnis und Analysen von Texten eingesetzt. Darüber hinaus besitze die künstliche Intelligenz mit dessen intelligenten, maschinellen Verständnis die Fähigkeit, visuelle Muster wahrzunehmen, sowie Vorhersagen und Entscheidungen zu treffen. Außerdem könne die künstliche Intelligenz eigenständig Probleme durch logisches Schlussfolgern ausführen. Daneben sei sie eine Hilfestellung beim selbstständigen Lernen mittels Verbesserungstipps und Korrekturansätzen.
Quelle: https://cdn.pixabay.com/photo/2017/08/29/08/36/hand-2692450_960_720.jpg- zuletzt aufgerufen am 24.05.2023
Hat die künstliche Intelligenz in der Zukunft eine Chance?
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik konnte bisher die künstliche Intelligenz in den vergangenen Jahren Anklang in der Gesellschaft finden, da Algorithmen, Datenmengen sowie der Umgang mit der Digitalisierung angestiegen sein.
In der Zukunft könne die KI aufgrund der fortschreitenden Weiterentwicklung ihrer Aufgaben sowie der zunehmenden digitalisierten Welt stärker in den Alltag integriert werden.
Lässt sich die künstliche Intelligenz in den Schulalltag integrieren?
Lernforscherin und Leiterin des Leibniz- Instituts für Wissensmedien (IWM), Ulrike Cress, bezieht sich in einem Interview mit dem Schulportal auf den Einsatz der künstlichen Intelligenz im Schulunterricht.
Obwohl die künstliche Intelligenz noch recht wenig verwendet werde, würde die künstliche Intelligenz neue Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler eröffnen. Die KI würde zu gerechteren und faireren Chancen zwischen den Lernenden, die unterschiedliche Lernstände aufweisen, führen.
Die digitalen Medien sollten eine Alternative zu den herkömmlichen Schulbüchern und Arbeitsblättern bieten sowie die Lehrkräfte in der Gestaltung ihres Unterrichts unterstützen.Die Lehrenden könnten individuelle Aufgabenstellungen,angepasst an den Lernstandpunkt der Schülerinnen und Schüler, entwickeln und dem Lernenden auch eine individuelle Rückmeldung geben.
Ebenfalls könnten die Lehrenden die Lernenden mittels der Vielfalt an Aufgabenstellungen motivieren. Daneben sei erfahrungsgemäß von Grundschullehrkräften erwiesen, dass Kinder mit einer Lernschwäche es leichter falle, mit einer Roboterstimme die Sprache zu erlernen. Die Kinder würden auf eine spielerische Art und Weise lernen, sich zu artikulieren.
Voraussetzung hierfür sei die Auseinandersetzung der Lehrenden mit den digitalen Medien, so Ulrike Cress, in dem Interview mit dem Schulportal.
Was ist unter dem neuartigen ChatGPT zu verstehen?
Laut Marc Hesse, Autor des Artikels ,, Schreibt ChatGPT bald Hausaufgaben für Hamburger Schüler?“, welcher am Mittwoch, den 18. Januar dieses Jahres in dem Hamburger Abendblatt veröffentlicht wurde, definiere den Begriff von ChatGPT.
Die generative künstliche Intelligenz, kurz ChatGPT wurde erstmalig im November 2022 von dem amerikanischen Unternehmen OpenAI veröffentlicht und gelte seitdem als eine kostenfreie und für den Nutzer frei verfügbare Software. Sie biete die Möglichkeit, eine menschenähnliche Kommunikation einzugehen, Texte zu formulieren und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen.Daneben könne ChatGPT als Suchmaschine von Ereignissen ab dem Jahr 2021 verwendet werden.
Für die Nutzung wäre eine kostenlose Anmeldung über die Internetseite von ,,chat.openai.com“ mit persönlichen Daten, wie ,, (…) Name, (…) Telefonnummer,(…) Email(…)“ notwendig.
Ist ChatGPT ebenfalls mit Risiken verbunden?
Quelle: https://cdn.pixabay.com/photo/2016/08/05/09/28/hand-1571851_960_720.jpg- zuletzt aufgerufen am. 24.05.2023
Die Leiterin des Arbeitsbereichs Medienforschung mit dem Schwerpunkt Bildungsmedien Frau Macgilchrist erklärt die Nachteile von ChatGPT.
ChatGPT weise bei der Ausarbeitung seiner Texte Fehler auf, da die Zusammensetzung der Textbausteine nicht übereinstimmen würden. Daneben würden keine Quellen, somit keine wissenschaftlich verwendeten Inhalte genutzt werden. Ebenfalls würde das Ausarbeiten von Klausurersatzleistungen oder schriftlichen Nachweisen zu einem Plagiatsversuch zählen, welches negativ benotet würde. Außerdem fehle der gegenderte und gesellschaftlich korrekte Umgangston mit dem jeweiligen Nutzer.
Interviewgespräch mit einer Lehrkraft aus dem Nachbarbundesland Niedersachsen:
Inwieweit findet die KI Anklang in anderen Bundesländern anderer Schulen? Folgende Rechercheergebnisse stammen aus einem Interviewgespräch mit einer Lehrkraft aus Niedersachsen. Aus Datenschutzgründen, werden keine realen Namen verwendet. Interviewfragen und- antworten beziehen sich auf Erfahrungsberichte und Vorgaben der Schule aus Niedersachsen (anderes Bundesland), deshalb sind Abweichungen zu Schleswig Holstein möglich.
Inwieweit hat die KI Anklang in dem Schulalltag gefunden?
Die KI werde zunächst noch nicht regelmäßig von lehrender Seite im Schulunterricht genutzt. Die Lehrkraft sehe noch großes Ausbaupotenzial bei der KI, da diese die Unterrichtsvorbereitung erleichtern würde. Jedoch müsse sich mit den Lernenden kritisch auseinandergesetzt werden, um Plagiatsversuche, die bereits erfolgt sind, zu verhindern. Die lehrende Seite erkenne, dass Ausfertigungen nicht aus Schülerhänden stammten.
Dürfen die Lehrkräfte ChatGPT als Hilfsmittel verwenden?
Quelle: https://cdn.pixabay.com/photo/2020/06/03/08/36/technology-5254039_640.jpg- zuletzt aufgerufen am 24.05.2023
Die Lehrkräfte dürften die KI, wie ChatGPT verwenden, es gäbe kein generelles Nutzungsverbot. Die KI erleichtere die Bearbeitung, die Überprüfung der Aufgaben sowie das Erstellen der Musterlösung. Generell werden wenige Fortbildungen angeboten werden und wenn, würden diese sehr wenig informativ ausfallen, sodass nur die Wirkweise sowie die Funktionsfähigkeit und die Probleme von ChatGPT abgedeckt seien. Die Lehrkraft wünschte sich Bildungsangebote, in denen vermehrt auf die Chancen und Risiken eingegangen werden sollten. Die Lehrkräfte würden vermehrt durch eigenständig erarbeitete Informationen sowie durch den Austausch mit Kollegen und Fortbildungen informiert werden.
Welche Vor und Nachteile bringt ChatGPT mit sich?
ChatGPT könne bestimmte Arbeitsprozesse erleichtern, sowohl für Lehrende als auch für Lernende. Die Lehrkraft erhoffe sich, dass sich durch ChatGPT die Motivation und der Lernerfolg maximiere. Die Schüler könnten sich in einem definierten Rahmen besser auf Klausuren vorbereiten und Hausaufgaben arbeitserleichternder erarbeiten. Jedoch bestehe auch die Gefahr, dass die Schüler einen Plagiatsversuch vortäuschen wollen und somit ein fremdes Wissen als ihr eigenes ausgeben. Es solle das Bild vermittelt werden, dass ebenfalls die Programme Fehler aufweisen würden. Weiterhin werde es zu einem schwerwiegenden Problem in Klausuren sowie der schriftlichen Abiturprüfung kommen, da die Schüler nicht auf die Hilfe von ChatGPT zählen könnten. Weiterhin würden sich meist die forscheren Schüler fälschlicher Weise in den Vordergrund stellen, da diese mittels ChatGPT Wissen erlangen würden.
Der Lehrerfolg könne durch die KI geschmälert werden, da die Schüler sich an der KI unwissentlich und naiv bereichern würden und dieses Wissen nicht reflektiert nutzen würden. Das Lernen sei mit einigen Prozessen in dem Hirn verankert, welches nicht über das Klicken per ChatGPT ersetzt werden könne, so die befragte Lehrkraft.
Sollte weiterhin an der KI geforscht werden?
Die KI solle weiterhin erforscht werden, um den Beruf des Lehrers zu entlasten. Daneben sollte über Nutzung, Alltagstauglichkeit und Kompatibilität zwischen ChatGPT und Google oder Siri nachgedacht werden.
Lohnt es sich, trotz der Risiken die künstliche Intelligenz im Schulalltag einzusetzen?
Besonders Bildungsinstitutionen, wie Schulen und Universitäten setzten sich mit dem Gedanken, die künstliche Intelligenz zu integrieren bzw. in deren Unterrichtseinheiten zuzulassen, kritisch auseinander. Aufgrund der einfachen Verwendung und der schnellen Ausarbeitung der Hausaufgaben, wachse das Verlangen der Schüler, die KI für deren Hausaufgaben zu verwenden immer stärker an, so nach Angaben des Digitalbeauftragten des Bayerischen Realschullehrerverbands, Ferdinand Stipberger.
Christian Gefert, Vorsitzender der Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien (VLHGS) ist ähnlicher Meinung. Er behauptet, dass Schüler von Hamburger Schulen die Plattform von ChatGPT zurzeit noch weniger nutzen würden. Für ihn stehe hauptsächlich der rechtliche Rahmen sowie der abgesicherte ,,Umgang“ mit der künstlichen Intelligenz in Hamburg im Vordergrund. Er fordert jedoch die Hamburger Schulbehörde auf, sich schnellstmöglich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die Schulbehörde müsse sich um eine neue Unterrichts- und Prüfungsatmosphäre an Hamburger Schulen kümmern.
Jedoch erschweren die von dem Schulsenator Ties Rabe vorgelegten Bildungspläne die schnelle Umsetzung in den Schulalltag. Diese würden nicht die Integration der künstlichen Intelligenz in den Unterricht beachten. Weiterhin sei die Thematik nicht an die Schulleitungen herangetragen, wodurch sich die Schulen noch nicht mit der Problematik auseinandergesetzt hätten.
Abschließend ist auszusagen, dass die KI sowie ChatGPT für Lehrende und Lernende bereichernd wäre, die Institution der Schulbehörde jedoch den Weg der Integration erschweren wäre und den Einklang in die Schule in die weitere Zukunft verschieben wäre.
Leonie