Die unsichtbaren Folgen von Müll auf Flora und Fauna

Egal ob Hamburg, Berlin oder Düsseldorf, man findet überall verdreckte Straßen. Aber nicht nur unsere Straßen sind betroffen, Plastik findet man selbst im Ozean. Dadurch resultiert ein verheerender Einfluss auf Flora und Fauna [Pflanzen- und Tierwelt]. Es reicht von Plastiktüten in den Ozeanen, bis hin zu giftigen Chemikalien in unseren Böden.

Welcher Bereich ist am meisten von Plastikmüll betroffen?

Laut WWF (World Wide Fund For Nature) besteht drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik, konkret sind es zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Müll. Dort stellt es für die Unterwassertierwelt eine tödliche Bedrohung dar. Auch Tiere die zum Teil an Land leben, wie Vögel, Fische und Schildkröten, verwechseln Plastik mit Nahrung und können daran ersticken, erleiden tödliche Verstopfungen oder verhungern trotz vollem Bauch. Plastik zerfällt nur extrem langsam (siehe Grafik)  was dazu führt, dass es zu einem immer größeren Problem weltweit kommen wird.

Hat das Auswirkungen auf uns Menschen?

Für uns Menschen stellt es dadurch auch eine Bedrohung dar, denn zerfallene Plastikteile im Wasser verfallen zu winzigen Mikroplastikpartikeln, die von Lebewesen aufgenommen werden und so in unsere Nahrung gelangen. Wir nehmen diese Mikroplastikartikel so also z.B. beim Verzehr von Fisch auf.

Plastik ist heutzutage vor allem alltäglich geworden. Es ist enthalten in Hygieneprodukten wie Tampons, Wattestäbchen, Make-up, Shampoo, Zahnpasta oder Zahnbürsten sowie in Schuhen und Kleidung. Darüber hinaus bestehen Unterhaltungsgegenstände wie der Fernseher, das Smartphone, Kopfhörer und Stifte zum Teil aus Plastik. Aus Erdöl, Kohle und Erdgas sowie oft auch aus Rohbenzin werden Plastik/Kunststoffe hergestellt. Die Microbeads sind die Hauptkomponenten des Mikroplastiks. Diese sind auch in Duschgels und Peelings zu finden. Das Ausgangsmaterial für Kunststoffprodukte sind Resinpellets. Das sekundäre Mikroplastik setzt sich aus synthetischen Mikrofasern zusammen, die in Textilien als Mikroplastikfasern verwendet werden. Beim Waschen werden sie von der Kleidung entfernt und gelangen somit in das öffentliche Abwasser sowie in die Kläranlagen. Dieser wird erneut als Dünger in die Felder, in unsere Ernte und in unseren Wasserkreislauf freigesetzt, wodurch er schließlich in unser Trinkwasser übergeht.
Seit 1964 hat sich die Herstellung von Kunststoffen um das Zwanzigfache erhöht und es werden jährlich 400 Millionen Tonnen Kunststoff verwendet.

Ein Viertel davon stammt aus Verpackungsplastik, während ein Drittel davon ungeprüft in der Umwelt und im Meer landet. Die Plastikproduktion wächst jährlich um 5 %.

Durch die Chemikalien, die sich in unserem alltäglichen Plastik befinden, werden verschiedene Krankheiten im menschlichen Körper ausgelöst: Allergien, Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzkrankheiten können die Folge des ungewollten Plastikkonsums sein.

So gefährlich ist Müll wirklich für unsere Natur 

Aber nicht nur Tiere sind von Müll betroffen, auch Pflanzen leiden unter der Verschmutzung. Giftstoffe aus Mülldeponien können in den Boden gelangen und das Wachstum von Pflanzen beeinträchtigen. Zudem können Plastikteile die Photosynthese behindern und somit die Produktivität von Pflanzen verringern. Wenn Flora und Fauna geschädigt werden, verliert die Natur ihr Gleichgewicht. Dies kann zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen und langfristig die Stabilität der Ökosysteme gefährden. Dadurch haben schon ca. 9 % der an Land lebenden Arten keinen stabilen Lebensraum. Die Folge sind somit, dass diesen Arten kein langfristiges überleben ermöglicht ist. Die WWF veröffentlichte außerdem weitere Statistiken, beispielsweise das mindestens 17 Prozent der vom Aussterben bedrohten Süßwasserfischarten von der durch den Müll verursachten Klimakrise, unter anderem durch sinkende Wasserstände, den Anstieg des Meeresspiegels und die Verschiebung der Jahreszeiten, verstärkt bedroht sind.
Insgesamt sind ca. 1 Million von 8 Millionen Tierarten vom aussterben bedroht.

Maßnahmen die ergriffen werden müssen

Aufgrunddessen ist es wichtig, dass jeder Maßnahmen ergreift, um die Umwelt vor der Belastung durch Müll zu schützen. Dies kann durch das Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln von Abfällen geschehen. Generell ist daher Verzicht von Plastik beziehungsweise das vermindern von Gütern, die mit Plastik zutun haben, wichtig. Um das zu unterstützen sollte den Menschen durch z.B. Kampagnen Klarheit darüber verschafft werden. Auch das bewusste Entsorgen von Müll an dafür vorgesehenen Orten ist entscheidend, um die Umwelt zu schützen. Mit Themenbezogenen Projekten an Schulen und Universitäten, werden so auch die Jüngeren Generationen angesprochen.

Unser Fazit 

Insgesamt zeigt sich aber, dass Müll eine ernstzunehmende Bedrohung für Flora und Fauna darstellt. Wir, als Einzelpersonen, aber auch Unternehmen sollten sich über die Folgen bewusst sein, die Müll auf die Tier- und Pflanzenwelt hat und somit auch auf uns Menschen. Denn jeder einzelne und jedes Unternehmen produziert Müll. Es lässt sich noch sagen, dass die richtige Entsorgung von Abfällen eine wesentliche Maßnahme auch zum Schutz der menschlichen Gesundheit sein sollte. Es liegt an uns allen, Verantwortung zu übernehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Umwelt vor weiterer Verschmutzung zu bewahren. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Natur auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.

 

Quellen:

https://de.statista.com/infografik/17508/haltbarkeit-von-plastikmuell-im-meer/

https://www.wwf.de/ueber-uns/strategie-des-wwf

https://alice-eleonoren-schule.de/wp-content/uploads/2019/12/Der-Mensch-und-sein-globaler-Plastikkonsum.pdf

https://nachhaltig-sein.info/lebensweise/plastik-kunststoff-folgen-mensch-tiere-umwelt-gesundheit

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/chemie_achtung_plastik_broschuere.pdf

https://www.aok.de/pk/magazin/nachhaltigkeit/wasser-luft/was-passiert-mit-mikroplastik-in-unserem-koerper/

https://www.swr.de/wissen/mikroplastik-im-blut-auswirkungen-auf-den-koerper-100.html

 

von Silja, Emily und Lena – BGGPE-21