IPad-Kinder – Einfluss von Medien auf Kinder

In unserem Alltag sind elektronische Geräte oftmals gar nicht mehr wegzudenken, vor allem,weil diese eine fundamentale Rolle in der Kommunikation und im Job sind. Sogar Schulen haben mittlerweile von der Digitalisierung gehört und einige essentielle Geräte, wie beispielsweise der Overheadprojektor, wurden durch neuere Technologien ersetzt. Die hier dargestellte Digitalisierung und Automatisierung ist hauptsächlich ein großer Bestandteil der „Gen Z“ und den Generationen davor, weil die unmittelbare Umgebung signifikant revolutioniert wurde. Aber wie sieht dieser Prozess bei jenen aus, die nach uns kommen und schon in die digitale Welt hineingeboren wurden? Die Generation Alpha (2010-2025) bildet die hervorzuhebende Gruppe, die in diesem Artikel, in Bezug auf den Medienkonsum, untersucht wird. Dabei muss sich diese Generation bereits mit dem popkulturellen Begriff der „IPad-Kinder“ zufriedengeben, welcher durch die oft auffälligen Verhaltensweisen und kognitiven Fähigkeiten, zustande gekommen ist.
Besteht ein Einfluss durch Medien auf die Ausbildung des Gehirns?

Kinder haben immer früher den Zugang zu Handys und IPads, wodurch ein höherer Konsum im jungen Alter ermöglicht wird. Aber hat dieser zum Teil exzessive Konsum einen Einfluss auf das Gehirn?  Im Artikel „Sprachliche Defizite. Tablets schaden Kinderhirn“ der Ärzte Zeitung wird über die Ergebnisse einer Studie von Dr. John S. Hutton berichtet. Es heißt, dass es Veränderungen der weißen Substanz in den Hirnarealen gebe, die für das Erlernen von Sprachen, dem Schreiben und Lesen verantwortlich seien. Kinder, die demnach häufig Medien konsumieren, würden über eine geringere Hirnstruktur aufweisen.

Nicht jede Nutzung von Handys oder Tablets ist schlecht. Oft werden sie auch zum Lernen benutzt, wie z.B. von Vokabeln. Der Tagesspiegel berichtet im Artikel „Digitales Leben: Sind Smartphones und Tablets für Kinder schädlich?“ davon, dass das Gehirn in einem Alarmzustand versetzt werde, wenn es dauerhaft von Reizen überschüttet werde. Das passiert, wenn Kinder viel gleichzeitig tun, z.B. auf jede Nachricht sofort antworten. Das kann die Konzentrationsfähigkeit drastisch schwächen, weil der Frontlappen, der fundamental für die Organisation verantwortlich ist, noch wächst und weniger Kapazität aufweist. Ob die Konzentration geschädigt wird, hängt demnach vom Nutzungsverhalten der Kinder ab, was auf die Länge, Häufigkeit und den Inhalt bezogen werden kann.

Des Weiteren hat der übermäßige Medienkonsum Auswirkungen auf die Myelinisierung der Neuronen. Bei den Gesundheitlern sollten da die Glocken klingeln, um diesen Begriff für alle verständlich zu machen, kann man diesen wie folgt definieren. Die Myelinisierung ist die äußerste Schicht,die das Axon einer Nervenzelle umgibt und sorgt für eine schnellere Reizweiterleitung. Wenn diese Schicht also geschädigt ist, kann man stark davon ausgehen, dass die kognitiven Fähigkeiten nachlassen und auch Körperfunktionen deutlich langsamer sind. Um dieses Problem vorzubeugen sindEltern dabei eine hervorzuhebende Bezugsinstanz, die das Medienverhalten der Kinder ernst nehmen sollten.

Mein Kind verhält sich komisch, aber das liegt ganz bestimmt am Handy!

Ein Satz, den jeder von uns schonmal gehört oder gelesen hat, beschreibt den oftmals unterbewussten Einfluss von Medien auf das soziale Verhalten. Aber wie viel Wahrheit steckt hinter dieser Aussage?

Die Sozialisation ist für die frühkindliche Entwicklungvon herausragender Bedeutung, weil diese als Grundprozess menschlichen Erlebens und Verhaltens zu verstehen ist. Definiert kann dieser Begriff als Prozess des Hineinwachsens einer Person in eine jeweilige Gruppe oder Gesellschaft werden. Dieser Definition zu Folge sorgen soziale Interaktionen mit den Bezugspersonen des jeweiligen Entwicklungsstadium zu einer angemessenen Integrität in unserer Gesellschaft. Wenn dieser Prozess gehemmt wird, kann es zu negativen Verhaltensweisen kommen, weil die Kinder nicht richtig gelernt haben, wie man sich zu verhalten hat. Digitale Endgeräte sind dabei erwähnenswert, weil der übermäßige Konsum zu sozialem Desinteresse führt. Der dak.de Artikel „Medienkonsum bei Kindern: Auswirkungen und Folgen“ stellt fest, dass der ungesunde Umgang der Mediennutzung in der Kindheit zur sozialen Isolation führe. Daraus lässt sich schließen, dass die Nutzung von digitalen Geräten die Sozialisation des Kindes signifikant beeinflussen.

Außerdem behauptet das Ärzteblatt.de im Artikel„Übermäßiger Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen: Risiken für Psychse und Körper“, dass Kinder mit exzessiver Nutzung interaktiver Medien häufiger aggressive Verhaltensweisen zeigen würden. Dies kann auf den zu frühen Zugriff auf „Ballerspiele“ zurückgeführt werden, weil Kinder in diesem Zusammenhang nicht zwischen Realität und Spiel unterscheiden können und sich dadurch die Aggressivität im Verhalten etablieren kann.

Erwähnenswert hierbei ist, dass nicht nur der alleinige Faktor „Mediennutzung“ für eine fragwürdige Verhaltensweise bei Kindern gesehen werden kann, weshalb die meisten Forschungen weitere Aspekte berücksichtigen. Die psychische Fassung der Eltern, der Erziehungsstil, wie z.B. der autoritäre oder Laissez-faire Stil, oder Kindheittraumatas könnenjeweilige Verhaltensmuster manifestieren. Dementsprechend kann die Aussage, dass alles nur am Handy lege, widerlegtwerden, weil sämtliche Faktoren das Verhalten des Individuums prägen.

Wird die Frustrationstoleranz von Smartphones herabgesetzt?

Viele Kinder sind schlechte Verlierer. Sei es bei Brettspielen oder generell bei Spielen aus der realen Welt, aber haben Smartphones etwas damit zu tun? Kathrin Blum erklärt in ihrem Artikel „Senkt das Smartphone die Frustrationstoleranz“, aus dem Eltern Magazin, ob diese Annahme zutreffe. Es sei noch nie so einfach gewesen bei einer Niederlage einmal zu wischen oder erneut anzufangen. Spiele per Handy und IPad machen es unmöglich Kindern Geduld zu lehren. Es sei wichtig Kindern schon früh zu lehren, mit Enttäuschungen umgehen zu können, um ihre Frustrationstoleranz zu trainieren.

Nicht nur das Spielen am Smartphone sorgt für eine Senkung der Frustrationstoleranz, sondern auch die Tatsache, dass alle Bedürfnisse mit einem „Klick“ befriedigt werden können, was die Folge hat, dass Kinder verlernen geduldig zu sein. Hirnforscher gehen davon aus, dass Teile des Gehirns, welche nicht genutzt oder gefordert werden, verkümmern würden. Auf Grundlage dessen, sind einige Experten der Meinung, dass die exzessive Smartphone Nutzung dazu führe. Kinder würden nicht mit Niederlagen und Frust umgehen können, wodurch die spieziellen Bereiche des Gehirns verkümmern und die Frustrationsrate sinkt. Man könne dies wohl an der Größe des Frontalkortexes sehen. Um diese Frage gibt es weiterhin gespaltene Meinungen, dennoch ist von dieser beschriebenen Auswirkung nicht abzusehen. ​

Fazit

Aus den beschriebenen Fakten lässt sich ableiten, dass Medien durchaus einen Einfluss auf Kinder haben und dass die frühzeitige Nutzung untersagt werden sollte, weil kognitive Strukturen geschädigt und Verhaltensweisen zum Teil verlernt werden können, was enorme Probleme im späteren Leben hervorrufen kann. Außerdem sinkt die Frustrationstoleranz exorbitant, was ein erhebliches Problem im „geduldig sein“ darstellt und ebenfalls das soziale Miteinander behindern kann.

Sophia, Clara und Antonia

Quellen

https://www.aerzteblatt.de/archiv/56968/Uebermaessiger-Medienkonsum-von-Kindern-und-Jugendlichen-Risiken-fuer-Psyche-und-Koerper#:~:text=Die%20elterliche%20Kontrolle%20des%20Konsums,ängstliche%20Jugendliche%20sehen%20länger%20fern.

https://www.dak.de/dak/gesundheit/familie-und-leben/erziehung/medienkonsum-bei-kindern_13648

https://www.fritzundfraenzi.ch/medien/niedrige-frustrationstoleranz-wegen-smartphone/

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Tablets-schaden-Kinderhirnen-403365.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/sind-smartphones-und-tablets-für-kinder-schadlich-6870595.html